261-11440 Im Überfluss vom Mangel lernen - Vom sorgsamen Umgang mit Lebensmitteln zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung

Unser Umgang mit Essen hat viele Facetten. Heute ist eine Fülle von Nahrungsmitteln jederzeit unabhängig von der Jahreszeit und der Region verfügbar. Das Tragische - davon landet gut ein Drittel in der Tonne. Statistisch werden in Deutschland 75 Kilo Nahrungsmittel pro Kopf und Jahr einfach weggeworfen: zu viel eingekauft, zu schrumpelig, weil es die Lebensmittelverordnung verlangt. Das ist inclusive der Produktion gerechnet. Pro Haushalt fallen immer noch rund 22 Kilo vermeidbare Lebensmittelabfälle an.
Erst so langsam kommt wieder ein Bewusstsein dafür auf, dass Essen ein „Lebens“Mittel ist, mit dem man achtsam umgehen sollte. Ein Blick zurück gibt Impulse, wie sich Lebensmittelverschwendung heute vermeiden lässt. In Zeiten des Mangels wurde äußerst achtsam mit Nahrungsmitteln umgegangen. Fleisch war besonders kostbar. Wurde ein Tier geschlachtet, wurde es vom Schnäuzle bis zum Schwänzle verwertet. Hirnsuppe und Lungenhaschee, Saure Nierle und Kalbsleber waren einst Küchenklassiker. Vom sorgsamen Umgang mit Brot zeugen viele Rezepte wie Arme Ritter oder Scheiterhaufen. Frühere Kochbücher zeigen, wie man aus Resten vom Vortag Aufläufe und Eintöpfe wie etwa den Gaisburger Marsch neu komponiert.
Mit diesem Wissen können wir heute in einer Zeit des Überflusses von Zeiten des Mangels lernen und Lebensmittelverschwendung vermeiden.
In Kooperation mit dem Klimaforum Grossbettlingen
Gefördert durch das Ministerium für Ernährung, ländlicher Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg