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241-21001 Auf exzentrischer Bahn. Hölderlin und die Astronomie

Wenn Hölderlin in seinen Gedichten und im Roman Hyperion von den «Himmlischen» spricht, dann sind nicht nur die Göttervorstellungen der Antike und des Abendlandes gemeint, sondern auch die von der Astronomie erforschten Himmelskörper, also jene Gestirne und Planeten, welche auf regelhaften Bahnen ihre Bewegungen im All vollziehen. Das nächtliche Himmelsschauspiel auf- und untergehender Sternbilder und die Bewegung der Planeten stellt in Hölderlins Denken und Dichten eine wichtige Quelle der Lebensrhythmik und kulturellen Formgebung dar. Insbesondere die Gesetze des planetarischen Systems, die zyklischen Bahnen der Planeten zwischen zwei exzentrischen Brennpunkten, die sein schwäbischer Landsmann Johannes Kepler erforscht hatte, spielen für Hölderlins Konzeption von individueller und allgemeiner Geschichte eine bedeutsame Rolle. Als «exzentrische Bahn» sieht der Dichter die Entwicklungsgeschichte der Menschheit an, von der auch das Leben individueller Protagonisten seine Spannung bezieht.
Professor Prof. Dr. Alexander Honold ist seit 2004 Professor für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Basel. Er promovierte nach Studien der Germanistik, Komparatistik, Philosophie und Lateinamerikanistik in München und Berlin 1994 an der Freien Universität Berlin mit einer Arbeit über Robert Musil und den Ersten Weltkrieg. Die Habilitation erfolgte 2002 an der Humboldt-Universität zu Berlin mit einer Studie über die Astronomie im Werk Friedrich Hölderlins.
In Kooperation mit dem Schwäbischen Heimatbund, dem Stadtmuseum und dem Stadtarchiv

Kursort

Gok'scher Keller

Adresse: Schloßgartenstraße 2, Eingang Neckarsteige
72622 Nürtingen


Termine zum diesen Kurs
Datum Uhrzeit Ort
Datum:
11.07.2024
Uhrzeit:
19:00 - 20:30 Uhr
Wo:
Schloßgartenstraße 2, Eingang Neckarsteige, Nürtingen, Hölderlinhaus, Gok´scher Keller